Medizintechnik

Selbstverständlich sollte man auf zugelassene Geräte zur Erfassung der Schlafapnoe vertrauen. Trotzdem entwickelt sich in diesem Bereich Vieles weiter. Es ist deswegen auch wichtig, nicht mit zu alten Geräten zu messen, da sie folgende Einschränkungen haben können:

  • zu groß: sie verhindern natürlichen Schlaf durch Bewegungseinschränkung (bspw. Rekorder auf Bauch verhindert zuverlässig Bauchlage)
  • Nasenbrille: auch wenn es in der Diagnostik der Goldstandard ist, kann man die Atmung auch ohne Nasenbrille erfassen (Sensor am Sternum etc.), eine Nasenbrille hält auch viele Patienten wach

Die Geräte sind sehr teuer und müssen sich über die Zeit wirtschaftlich erst tragen, durch häufigen Einsatz. Sind die Kosten über die Jahre abbezahlt, erwirtschaftet das Gerät „Gewinne“, es gibt also aus Sicht des Arztes keinen Anreiz, alle Jahre auf die neuste Technologie zu schwenken. Beispiel für einen Rekorder zuhause:

Das ist nur das Aufzeichen-Gerät, jetzt kommen noch zwei Gurte, Kabel mit Sensoren und eine Nasenbrille dazu. Man kann sich ungefähr vorstellen, wie entspannt man schläft, wenn man so aussieht:

Das ist jetzt ein Gerät für das Schlaflabor, aber es unterscheidet sich im „Tragekomfort“ nur dadurch, dass man zuhause keine Sensoren am Kopf und am Oberkörper hat. Der Fingersensor ist gleich. Die Gurte auch.

Amerika ist vorne

Aus den Vereinigten Staaten kommen neue innovative Produkte, die allerdings in Deutschland keine Zulassung haben. Das sie evtl. präziser messen oder für die Messung geeigneter sind (weil sie die Schlafbewegungen in Gänze nicht so einschränken), spielt in Deutschland keine Rolle. Ich kann jedem nur raten, auf modernere Geräte zurückzugreifen (bsw. WatchPAT 300), auch wenn es eine IGeL-Leistung ist (muss man selbst bezahlen). Eine HNO-Praxen bieten sowohl in Deutschland zugelassene (Kassenleistung) als auch nicht zugelassene (IGeL-Leistung) Geräte an. Ich hatte die Möglichkeit mit einem WatchPAT 300 meinen Schlaf zu überwachen und musste feststellen, dass der Schlaf viel erholsamer war, ich durch das Monitoring garnicht aufgewacht bin.

Bei mir war der Unterschied ein AHI von 17 anstatt 53.

Meine laienhafte Erklärung: durch den schlechten Schlaf bin ich häufiger in Leichtschlaf-Phasen, in denen die Schlafapnoe am stärksten auftritt. Und ich konnte mit dem alten Schlafrekorder fast nur auf dem Rücken liegen, da bei Seitenlage das Kissen an der Nasenbrille gezogen hat.