Dieses Kapitel wird in der Diagnostik – zumindest in Deutschland – fast gänzlich ausgespart. Menschen, die an Schlafapnoe leiden, haben meist ein Problem mit ihrer Atmung. Das konnten in vielen (amerikanischen) Studien anchgewiesen werden. Es gibt Therapieansätze, die die Atmung sowohl von ihrer Art (Brust oder Bauch) als auch von ihrer Geschwindigkeit (schnell oder langsam) ins Auge nehmen.
Diese Technik wurde von einer amerikanische Firma in ein Produkt gegossen und kann für kleines Geld (ca. 100 EUR, oder mit Rezept kostenfrei) erworben werden. Es handelt sich um die EMST-Produktfamilie der Firma Aspire. EMST steht für Expiratory Muscle Strength Training und ist eine Atem-Therapie, die entgegen dem Namen sowohl Einatem- als auch Ausatemübungen hat.

Der EMST150 auf den obigen Bild dargestellt ist der Ausatem-Trainer. Über den Schraubknauf an der Oberseite kann die Stärke des Widerstands eingestellt werden. Unten muss man dann (mit einem zusätzlichen Mundstück) reinpusten. Dazu kann ich das Video mit Ron Ead (Jawhacks) empfehlen. Hier wird das Produkt von einer Dame des Herstellers Aspire vorgestellt und von einem Arzt (Dr. Rama) begleitet.
Das Gerät bekommt man auch über einen europäischen Vertrieb: https://www.emst150.eu/
Die zweite Variante ist eine Übung von Dr. Dylan Petkus. Er schlägt vor, täglich das bewusste (und langsame) Zwerchfell-Atmen zu üben, da er davon überzeigt ist, dass der Körper das dann langfristig auch im Schlaf übernimmt.
Dylan Petkus hat in einem Ratgeber folgendes Atemtraining vorgeschlagen:
- Körperhaltung einnehmen: Richtige Position von Nacken und Schultern
Der erste Schritt zur Perfektionierung Ihrer Atemtechnik ist die Einstellung Ihrer Körperhaltung. Es ist entscheidend, Ihren Nacken und Ihre Schultern richtig auszurichten, damit Ihr Zwerchfell optimal funktionieren kann. Beginnen Sie damit, aufrecht zu stehen oder zu sitzen, wobei Ihr Kopf in einer Linie mit Ihrer Wirbelsäule ausgerichtet ist. Entspannen Sie Ihre Schultern, ziehen Sie sie von Ihren Ohren weg und vermeiden Sie ein Hängenlassen. Diese Haltung schafft eine stabile Basis für die effiziente Arbeit Ihres Zwerchfells und sorgt für einen optimalen Luftstrom und eine bessere Kontrolle über Ihren Atem. - Nach unten ziehen: Das Zwerchfell aktivieren
Der nächste Schritt besteht darin, Ihr Zwerchfell aktiv zu betätigen, indem Sie es „nach unten ziehen”. Das bedeutet, dass Sie sich beim Einatmen auf die Abwärtsbewegung Ihres Zwerchfells konzentrieren. Anstatt in die Brust zu atmen, konzentrieren Sie sich darauf, Ihren Bauch zu erweitern und das Zwerchfell nach unten zu drücken. Diese tiefe Bauchatmung aktiviert Ihr Zwerchfell vollständig, verbessert die Tiefe Ihrer Einatmung und lässt mehr Sauerstoff in Ihren Körper gelangen. - Natürliche Pause: Pause nach dem Einatmen (und Ausatmen)
Eine natürliche Pause ist ein wichtiger, aber oft übersehener Teil des Atemvorgangs. Nach dem Einatmen sollten Sie eine kurze Pause einlegen, bevor Sie ausatmen. Ebenso sollten Sie am Ende des Ausatmens eine kurze Pause einlegen, bevor Sie den nächsten Atemzug nehmen. Diese Pause gibt Ihrem Körper einen Moment Zeit, sich zu erholen, und ermöglicht kontrolliertere und bewusstere Atemzüge. Sie trägt dazu bei, dass Ihre Atemmuskulatur nicht überlastet wird und Sie einen ruhigen und gleichmäßigen Atemrhythmus beibehalten. - Vom Bauch zum Rücken: Das Zwerchfell zur Wirbelsäule ziehen
Der letzte Schritt zur Perfektionierung Ihrer Atemtechnik besteht darin, zu lernen, Ihr Zwerchfell beim Ausatmen zur Wirbelsäule zu ziehen. Diese Bewegung hilft dabei, die Luft vollständig aus den Lungen auszuatmen, sodass sich das Zwerchfell optimal dehnen und zusammenziehen kann. Durch diese Aktivierung des Zwerchfells fördern Sie eine tiefere, effektivere Atmung und aktivieren zusätzlich die Muskeln, die Ihre Atemwege und Atemfunktion unterstützen.