Meine Geschichte ist einigermaßen schnell erzählt. Ich hatte einen schon vor vielen Jahren eine Schlafapnoe diagnostiziert. Mittelgradig mit wenig bis keinen Symptomen. Trotzdem wollte ich das Thema nicht erst angehen, wenn der Schlaganfall oder Herzinfarkt da ist. Also war ich nochmal beim HNO-Arzt und habe erneut ein Schlafrecording zuhause gemacht. Die Nacht war furchtbar. Das gibt man auch auf dem Fragebogen an, den man am Morgen ausfüllen soll. Und jetzt kommt es:
Patient ist total gerädert –> AHI von 53 –> Das ist der Zusammenhang, Diagnose: schweres OSAS
Man wird auch nicht gefragt, ob sich das vom Gerät gemessene mit der Erfahrung der vorherigen Wochen/Monaten/Jahren deckt. Es wird einfach als richtig angesehen, schließlich ist das Gerät „zertifiziert“.
Ich bekam also ein CPAP-Gerät und meine Odyssee ging los. Ich bin mehr oder weniger vorbehaltslos an die Sache rangegangen. Schließlich erhoffte ich mir, daß sich nach Therapiebeginn eine „neue Energie“ einstellen würde, die mein Leben verändert. Nichts dergleichen passierte, ich schlief danach immer schlecht. Immer öfter/früher wachte ich nachts mit Nasenschmerzen und Brustschmerzen auf und machte die Maske ab und schlief ohne weiter. Es kam der Punkt, an dem das schon automatisch ging und ich mich morgens nicht daran erinnern konnte, sie abgenommen zu haben. Mein Fazit nach 2 Monaten Therapie:
Vorher war mein Schlaf subjektiv gut, objektiv schlecht. Mit Therapie ist mein Schlaf objektiv gut, subjektiv schlecht.
Ich wollte das so nicht hinnehmen, weil mein HNO-Arzt mir sagte, die Gewöhnung würde schon eintreten. Also habe ich mir eine zweite Meinung bei einem anderen HNO-Arzt eingeholt und der gab mir das WatchPAT 300 und siehe da: der AHI war nicht 53 sondern 17! Das ist trotzdem behandlungsbedürftig, aber jetzt kann man hier mit einer UKPS (Unterkiefer-Protrusionsschiene) arbeiten.
Wenn also mehrere Dinge dagegensprechen, dass euer Ergebnis nicht zu euren Erfahrungen / Rahmenbedingungen passt, dann nehmt das nicht so hin. Niemand ist unfehlbar.